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März 21

Speedy-bi, Speedy-bo …die schnellste Maus von Mexiko

 

Kennst du diese flotte Maus auch noch?

Sie hat mich unter anderem auch durch meine Kindheit begleitet.

 

Sie passt jedoch auch gut zur heutigen Zeit.

Alles ist schneller, höher, weiter, grösser….geworden.

Stimmt das wirklich?

 

Nicht ganz.

Ja, die Zeit hat sich verändert.

Und ja, es ist schnelllebiger geworden.

Aber nein, das ist nicht neu – das war immer schon so!

Warum?

Weil jede Generation seine Entwicklung durchmacht, durch neue Erfindungen, durch neue Forschungsergebnisse, durch neue Erkenntnisse, durch neue….

Nehmen wir mal meine Generation:

Ich habe damals in der Schule (lang ists her) noch Steno gelernt, auf der elektrischen Schreibmaschine das 10 Fingersystem und auf einem Computer, der ungefähr so gross war wie ein Spiegelschrank im Bad, noch DOS Befehle gelernt.

Die erste Arbeitsstelle die ich hatte, hatte weder Internet noch sowas wie Word oder Excel. Wollte man da was schreiben (Protokoll oder sowas ähnliches) musste man dies zuerst programmieren und hoffen, dass kein Fehler drin war, sonst konnte man es nicht speichern.

In meinem Elternhaus war es damals schon ein Fortschritt vom Viertel Anschluss beim Telefon auf einen ganzen zu gehen.

Für meine Oma war Telefon sowas wie «Teufelszeug» – sie konnte bis zu ihrem Tod nicht verstehen, wie die Stimme durch ein Kabel kommen kann.

Ich selber hatte relativ spät erst ein Handy (mit 28 Jahren der erste Prügel:)), ich dachte nicht, dass ich sowas benötige – in meinem Haus war ja ein Telefon mit Telefonanrufbeantworter.

Ich ging, wie meine Eltern vor mir und meine Grosseltern vor mir auch schon, durch die jeweilige Zeit Entwicklung, damit auch mit Errungenschaften die das Leben erleichtern (oder auch nicht).

Den Satz «es ist alles so schnell geworden, da komm ich nicht mehr mit» oder «früher war es besser» habe ich selber immer wieder von meinen Grosseltern und Eltern gehört. Ich selber konnte mit dem nie viel anfangen – bis: meine damals 4jährige Tochter (2008) mir dies aufgezeigt hatte.

Wir waren damals in London und ich zeigte ihre eine von den legendären Telefonzellen in England. Sie schaue mich an, sie schaute die Telefonzelle an und fragte mich, für was das den gut ist. Ich lachte und erklärte ihr: da telefoniert man. Dann sah ich wieder ihren verwirrten Ausdruck in den Augen und sie frage mich: für was soll das gut sein, mit dem Handy in eine Telefonzelle zu gehen?

Bingo! Da hat es bei mir bumm gemach! Sie kannte dies ja gar nicht mehr, sie wächst mit dem Handy auf, sie wächst mit Internet auf, sie wächst mit Computer auf, die so klein und handlich sind, dass sie sogar mitnehmen kannst. Sie war mit 8 Jahren schon viel versiertet im Umgang mit dem Handy und Laptop, wie ich es wahrscheinlich nie sein werde. Sie hat eine Natürlichkeit diesen Dingen gegenüber. Mir sind diese Sachen teilweise immer noch suspekt – nur nicht zu viel herumdrücken, sonst verstell ich was und find dann nichts mehr…….

 

Ja und dann….dann ist mir meine Oma wieder in den Sinn gekommen…und dann habe ich verstanden, was auch meine Eltern meinten mit: es geht alles so schnell.

Aber:

ich habe auch für mich festgestellt, ich kann ja mitgehen, ich muss nicht stehenbleiben. So kann ich mich «mit der Zeit» mit bewegen – wenn ich jedoch dagegen bin…dann wird es mühsam, dann verliere ich den Bezug zum Morgen….dann würde ich auch das Gefühl bekommen, ich komme nicht mehr hinterher…alles geht viel zu schnell….

Und deshalb weiss ich mit Gewissheit:

Das HEUTE ist nicht schlechter weil schneller, höher,…..sondern nur anders.

Und das Gestern (früher) ist auch nicht besser….weil langsamer…sondern auch nur anders. Und das ÜBERMORGEN wird ebenfalls wieder gut sein, so wie es ist.

Ich und du, wir leben in dieser wunderbaren Zeit, und ich bestimme für mich, wo ich mich langsam und wo ich mich schnell bewegen möchte.

In diesem Sinne – nimm dir alle Zeit der Welt für dich, sie gehört dir.


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